Casio WSD-F20: Alle Infos und Ersteinschätzung zur GPS-Smartwatch

Casio WSD-F20: Alle Infos und Ersteinschätzung zur GPS-Smartwatch

Mit der Casio WSD-F20 hat das japanische Unternehmen den Nachfolger der WSD-F10 android wear Smartwatch vorgestellt. Wir haben alle Infos und eine Ersteinschätzung.

Es ist noch keine zwei Wochen her, da haben unsere Leser zusammen mit der smartwatch-im-praxistest.de Redaktion die Casio WSD-F10 zur Outdoor Smartwatch des Jahres bei unseren Smartwatch Awards 2016 gekürt – und das trotz dessen, dass die Casio WSD-F10 kein GPS-Modul hat. Das haben wir beispielsweise auch in unserem Praxistest der ersten Casio Outdoor Smartwatch mit android wear kritisiert.

Nun wurde überraschend das Nachfolgermodell Casio WSD-F20 auf der gerade laufenden Technikmesse CES in Las Vegas vorgestellt – und siehe da, die Japaner haben auf User und Fachpresse gehört und dem Nachfolger mal eben ein GPS-Modul verpasst. Doch das ist bei Weitem nicht die einzige Neuerung. Sowohl optisch, also auch softwareseitig haben die Japaner ordentlich an der Outdoor Smartwatch geschraubt und das Gerät für Natur-Freunde mit Alltagsanspruch noch attraktiver gemacht.

Wir haben für euch alle Infos zur Casio WSD-F20 zusammengefasst und liefern euch eine Ersteinschätzung, ob sich der Kauf oder Umstieg von der WSD-F10 auf die WSD-F20 lohnt.

Casio WSD-F20: Das neue Gehäuse

Casio WSD-F20: Alle Infos und Ersteinschätzung zur GPS-Smartwatch

Bevor wir zu den neuen Funktionen (u.a. ermöglicht durch das GPS-Modul) der Casio WSD-F20 kommen, werfen wir einen Blick auf das Gehäuse. Casio hat hier ein Facelift zum Vorgänger vorgenommen. Markanteste Änderung ist wohl das zweifarbige Design. Während das Gehäuse in der Grundfarbe Orange lackiert ist, hebt sich die Lünette in schwarz davon ab. Auf der 12, 3, 6 und 9 Uhr Position sind orange Marker angebracht. Die Lünette ist mit den Tastenfunktionen beschriftet und nicht drehbar. Der Schriftzug „PRO TREK“ bedeutet, dass die WSD-F20 nun in die Casio PRO TREK Serie eingeordnet wird, die ausschließlich aus High-Ende Outdoor Uhren besteht. Bisher findet man in dieser Serie Analoguhren mit Spezialfunktionen sowie smarte Analoguhren mit klassischen Ziffernblatt und Bluetooth-Connectivität. Am unteren Rand der Lünette wird mit den Schriftzug „Global Positioning System“ – kurz GPS – die größte Neuerung der Casio WSD-F20 verdeutlicht. Wer es etwas dezenter mag, wird wahrscheinlich mit der zweiten Farbvariante der WSD-F20 glücklicher. Sie ist nämlich einheitlich schwarz.

Ebenfalls neu ist die Größe des Buttons auf der 3-Uhr-Position und die Erhebungen darüber und darunter, die die herausragenden Knöpfe vor Stößen schützen. Außerdem wurden die optisch gut sichtbaren Schrauben nicht mehr frontal auf das Gehäuse gesetzt, sondern stehen jetzt fast im rechten Winkel zum Display. Insgesamt wirkt die Casio WSD-F20 durch das Facelift deutlich kantiger und die schwarze Lünette macht die Smartwatch sportlicher und hochwertiger. Ohne die Casio WSD-F20 bisher physisch in der Hand gehabt zu haben, lässt sich jetzt schon sagen, dass das Facelift gelungen ist.

Gleich geblieben ist die Robustheit des Gehäuses. Noch immer ist es nach US-Militärstandard MIL-STD-810 geprüft und kann so auch unter rauen Bedingungen bestehen.

Das Kernfeature der Casio WSD-F20: GPS-Modul mit Farbkarten

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Der Hauptkritikpunkt an der Casio WSD-F10 war das fehlende GPS-Modul. Es gab durchaus Gründe dafür, diese Funktion wegzulassen, z.B. den in der Regel hohen Akkuverbrauch und der Platzbedarf der Hardware. Doch für eine ohnehin große Smartwatch mit Outdoor-Ambitionen war das fehlende GPS-Modul auf Dauer nicht haltbar.

Daher hat man sich beim Nachfolger-Modell auch für die Integration des GPS-Moduls entschlossen. Genauer gesagt ist der Global Positioning Standard (GPS) nur ein System aus dreien, das die Casio WSD-F20 beherrscht. Neben dem europäischen GLONASS-Standard kann das Modul auch auf das japanische System Michibiki zugreifen – zumindest in Zukunft. Denn bisher sind weder die GLONASS- noch die Michibiki-Satelliten für Privatanwender freigeschaltet. Allerdings soll sich das 2017 ändern.

Standort-Postionierung ist also an Bord, doch wie wirkt sich das auf die Akkulaufzeit der WSD-F20 aus? Casio sagt, das GPS-Modul in der Smartwatch sei extrem energiesparend. Laut Herstellerangaben bedeutet das erstmal, dass die Smartwatch mindestens einen Tag im GPS-Betrieb laufen soll.

Mit dem GPS-Modul kommen auch Farbkarten, die vorher auf die Casio WSD-F20 heruntergeladen und dann interaktiv bedient werden können. Der Kartendienst ist dabei Open Street Map und spezielle Wegdaten werden per Mapbox geliefert, ein in Outdoor-Kreisen recht bekannter Anbieter. Da das Kartenmaterial im Vorfeld auf die Smartwatch geladen wird, lässt es sich auch offline nutzen. Darüber hinaus lassen sich die Karten mit der so genannten „Location Memory“ Funktion bearbeiten. Beispielsweise können manuell Wegpunkte gesetzt werden, z.B. an einem nicht in der Karte eingetragenen Aussichtspunkt oder einem guten Angel-Spot. Der User kann außerdem aus einer Vielzahl von verschiedenen Karten-Designs wählen, z.B. topografische Karten, Karten für Wassersportler etc. Wer sich die Karten zusammen mit seiner aktuellen Position mit einer Handgelenksdrehung anzeigen lassen möchte, kann dies ebenfalls tun, denn Casio hat der WSD-F20 zwei neue, für die Nutzung des GPS-Moduls optimierte, Watchfaces hinzugefügt.

Die Aktivitäts-App der Casio WSD-F20 wurde ebenfalls deutlich verbessert. Durch das GPS-Modul ist es nun möglich, zurückgelegte Strecken aufzuzeichnen und auf der Smartwatch auf Kartenebene anzeigen zu lassen. Wer gern Wintersport betreibt, für den bietet die App den Schnee-Modus. Dieser zeichnet den Kurs auf und hält die Maximalgeschwindigkeit eines Laufs fest.

Und noch eine weitere GPS-Funktion hat Casio der WSD-F20 spendiert. Mit der App „Moment Link“ lassen sich Freunde orten, die ebenfalls eine Casio WSD-F20 nutzen. Die aktuelle Postion des Freundes wird dann auf den Farbkarten angezeigt und von dort aus können dann Nachrichten an den Kommunikationspartner geschickt werden.

Was vom Vorgänger-Modell übernommen wurde

Bis auf das fehlende GPS-Modul, gab es beim Vorgänger-Modell wenig zu kritisieren. Daher hat Casio viele Funktionen der WSD-F10 in die WSD-F20 übernommen, allem voran die Casio Toolbox mit nützlichen Outdoor-Apps wie Drucksensor, Kompass und Beschleunigungmesser. Durch diese Sensoren können folgende Messwerte angezeigt werden:

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Ebenfalls wieder an Bord ist die Moment Setter App, mit der man sich auf viele wichtige Momente während einer Aktivität aufmerksam machen lassen kann. Der User kann so Bedingungen zum Erhalt eines automatischen Warntons festlegen, zum Beispiel die besten Angelzeiten, Pausenintervalle sowie Sonnenaufgangs- und Untergangszeiten.

Neben den beiden neuen GPS-Watchfaces sind auch wieder die Casio Original-Ziffernblätter an Bord. Man kann also insgesamt aus 8 vorinstallierten Watchfaces wählen und durch das android wear Betriebssystem unzählige weitere Watchfaces auf die Smartwatch laden.

Casio WSD-F20: Alle Infos und Ersteinschätzung zur GPS-Smartwatch

Schauen wir uns die weiteren Spezifikationen der Casio WSD-F20 an. Wie schon beim Vorgänger wurde ein 1,32 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 320 x 300 Pixeln verbaut. Die Smartwatch verfügt über ein Mikrofon für „OK Google“ Sprachbefehle, einen Vibrationsmotor zur Signalisierung von Benachrichtigungen und lässt sich über Bluetooth 4.1 Low Energy mit dem Smartphone koppeln. Auch ein WLAN-Modul ist verbaut.

Die Gehäusemaße betragen stattliche 61,7 x 56,4 mm und die Uhr ist 15,7 mm dick. Sie wiegt 92 Gramm inklusive Armband und ist mit allen Android Telefonen ab android 4.3 kompatibel sowie mit iPhones ab iOS 9 (ab iPhone 5).

Casio WSD-F20 auch mit Dual-Layer-Display und 5 Bar Wasserdichte

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Eines der meistbeachtetsten Features der Casio WSD-F10 war das Dual-Layer-Display, das per Knopfdruck aktiviert werden konnte. Auch dieses Feature hat Casio in die WSD-F20 übernommen. Man kann zwischen einem hochauflösenden Farbdisplay für das android wear Betriebssystem und einem Monochrom-Display zur einfarbigen Darstellung der Uhrzeit wählen. Vor allem auf längeren Reisen macht das absolut Sinn, denn wenn der Akku der Smartwatch bei weniger als 5 Prozent liegt, schaltet das Display automatisch auf den Monochrom-Modus um und die Akkulaufzeit wird enorm verlängert. Die Casio WSD-F20 kann dann als konventionelle Digitaluhr weitergenutzt werden.

Aufgrund der robusten Verarbeitung ist die Casio WSD-F20 wasserdicht bis zu einer Tiefe von 50 Metern. Sie eignet sich also problemlos für Tauchgänge und Wassersport-Aktivitäten jeder Art.

Android wear 2.0 kommt auf die Casio WSD-F20

Der Release von Googles großem android wear Update auf Version 2.0 rückt immer näher. Ursprünglich war der Start von android wear 2.0 auf Herbst 2016 geplant, eine Beta-Version für Entwickler ist bereits seit der Google I/O im Spätsommer verfügbar. 

Casio hat vermelden lassen, dass die Casio WSD-F20 mit android wear 2.0 ausgeliefert wird. Das sind zwei wichtige Infos: Erstens, dass die Smartwatch die neuste Betriebssystem-Version erhält und zweitens, dass android wear 2.0 spätestens am 21. April 2017 auf dem Markt ist. Google spricht derzeit nur von „Frühjahr 2017“, ohne einen konkreten Rollout zu nennen.

Preis und Verfügbarkeit der Casio WSD-F20

Die Casio WSD-F20 wurde Anfang Januar 2017 auf der CES in Las Vegas vorgestellt und soll im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) am dem 21. April 2017 erhältlich sein. Für den deutschen Markt sind zwei Farbversionen (Orange mit schwarzer Lünette und ein komplett schwarzes Design) geplant. Der Preis der Casio WSD-F20 wird voraussichtlich bei 499 Euro liegen.

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