Auf der Baselworld 2016 wurde die erste Tissot Smartwatch vorgestellt. Sie läuft zwar mit einem Quarzwerk, überrascht aber mit smarten Outdoor Funktionen.
Nachdem Tissot sich sehr kritisch gegenüber klassischen Smartwatches gezeigt hat, war die Erwartungshaltung an eine Tissot Smartwatch eher niedrig. Nun überrascht der Schweizer Uhrenhersteller aber mit der Tissot Smart Touch, einem Smartwatch-Hybriden mit einigen smarten Alleinstellungsmerkmalen.
Bleiben wir einen Moment bei der Uhr selbst. Die Tissot Smartwatch läuft mit einem analogen Quartzwerk und das Ziffernblatt ist größtenteils analog. Trotzdem reagiert die Tissot Smart Touch auf Berührungen und im unteren Teil der Uhr ist ein Digitaldisplay verbaut. Die Smartwatch ist 45 mm im Durchmesser, das Gehäuse ist wie bei der Tag Heuer Connected aus Titan und die aufgesetzte Lünette aus Keramik. Das Display wird von Saphirglas geschützt. Die Tissot Smartwatch ist dadurch bis zu 100 Meter Tiefe wasserdicht.
Die Touch-Technologie der Tissot Smartwatch funktioniert nicht wie von klassischen Smartwatches gewohnt auf dem gesamten Bildschirm. Ein imaginärer Touch-Ring am Displayrand ist für Touch-Funktionen zuständig. Die einzelnen Funktionen sind auf der Innenseite der Lünette beschriftet. Darunter fällt z.B. das Abrufen von Wetterdaten, ein Höhenmesser, eine Stoppuhr, ein Alarm sowie ein Navigationssystem. Durch das Antippen des Bildschirmrandes an der richtigen Stelle, wird die Funktion aktiviert.
Das alles ist Tissot-Kennern vielleicht nicht ganz neu. Tissot hat schon seit langem die so genannten T-Touch Modelle auf dem Markt, die eben diese smarten Funktionen beherrschen. Kleiner, aber feiner Unterschied der Tissot Smart Touch zur T-Touch: Die Uhr ist jetzt mit dem Smartphone verbunden und die einzelnen Funktionen können in größerem Umfang genutzt werden.
Konkret bedeutet das Folgendes:
- Umstellung der Zeitzone auf dem Smartphone
- GPS-Navigation (Einstellung des Start- und Zielpunktes am Smartphone, Wegeleitung durch die Tissot Smartwatch)
- Abruf aktueller Wetterdaten von verschiedenen Wetterstationen und Anzeige auf der Smartwatch
- Temperaturmessung
- Messung der Luftfeuchtigkeit
- Automatisches GPS-Tracking
- Anzeige der zurückgelegten Strecke
- „Lost“-Funktion: Durch GPS-Tracking wird man von der Smartwatch zurück geleitet wenn man sich verirrt hat
- Kompass
- „Find it“ Funktion: Persönliche Gegenstände durch mitgelieferten Tracker wiederfinden
Mit der Tissot Smartwatch gehört Laden der Vergangenheit an
Das Killer-Feature der Tissot Smart Touch ist allerdings das verbaute Solar-Modul. Die Smartwatch lädt nämlich durch Sonneneinstrahlung den Akku auf, sodass man für die Tissot Smartwatch keine Ladestation benötigt. Damit fällt das abendliche Anschließen an ein Ladedock weg und die Uhr lädt während der Nutzung.
Die Tissot Smartwatch ist daher die erste Smartwatch mit einem großen Funktionsumfang, die nicht manuell geladen werden muss. Das könnte gerade für Käufer, die auf Akkulaufzeit achten und denen das ständige Laden von Smartwatches ein Dorn im Auge ist, ein entscheidendes Kaufargument sein.
Die Tissot Smartwatch soll übrigens Ende 2016 auf den Markt kommen und dann ca. 900 Euro kosten. Wenn man bedenkt, dass die Tag Heuer Connected 1.350 Euro kostet, gar kein schlechter Preis. Erwähnenswert ist allerdings, dass man die beiden Luxus-Smartwatches nicht mit einander vergleichen kann. Die Tissot Smartwatch legt den Fokus ganz klar auf Outdoor-Funktionen, auch wenn das Digitaldisplay Benachrichtigungen anzeigen kann. Die Tag Heuer Connected ist hingegen eine vollwertige android wear Smartwatch und richtet sich daher eher an den Mainstream-Käufer mit generischerem Bedarf.
Trotzdem sind wir positiv von der Tissot Smartwatch überrascht. Das Unternehmen schlägt wie angekündigt einen sehr eigenen Kurs ein und baut keine Kopie der Tag Heuer Connected oder Apple Watch, sondern bleibt seiner Tradition treu ohne komplett auf Innovationen aus dem Digitalbereich zu verzichten. Die Tissot Smart Touch behalten wir im Auge.