Nach verschiedenen Gerüchten wurde das Fitbit Alta HR offiziell vorgestellt. Es ist das dünnste Fitnessarmband mit Pulsmesser auf dem Markt. Wir haben alle Infos sowie eine Ersteinschätzung für euch.
Fitbit hat mit dem Alta HR ein neues Fitnessarmband vorgestellt und damit seine Produktrange an Health-Wearables erweitert. Schon während des Mobile World Congress Ende Februar waren Gerüchte im Umlauf, Fitbit würde das bestehende Fitbit Alta Fitnessarmband verbessern. Diese Gerüchte haben sich hartnäckig gehalten und sich nun bewahrheitet.
Mit dem Fitbit Alta HR bringt der Weltmarktführer für Fitness-Wearables den dünnsten Activity-Tracker mit Pulsmessung auf den Markt und löst damit das Xiaomi Mi Band 2 ab. Doch nicht nur auf einen Pulsmesser dürfen sich die User freuen, auch auf ein verbessertes Schalftracking, Smartphone-Benachrichtigungen und wechselbare Armbänder.
Die Weiterentwicklung des Alta Armbandes ist ein logischer Schritt für Fitbit, nachdem bereits zum Weihnachtsgeschäft mit dem Fitbit Charge 2 eine überarbeitete Variante der erfolgreichen Sportuhr auf den Markt kam. Wir fassen für euch alle Infos zum Fitbit Alta HR zusammen und nehmen eine Ersteinschätzung vor.
Fitbit Alta HR: Vor allem zwei Highlights sind interessant
Fitbit setzt in seinen Wearables die so genannte PurePulse Technologie ein. Das bedeutet, dass der Puls kontinuierlich aufgezeichnet und nicht nur in Etappen gemessen wird. Damit unterscheiden sich Fitbit Produkte von den meisten Activitytrackern. Man muss schon in den ambitionierten Sport-Bereich schauen (Garmin, Suunto, Polar), um kontinuierliche Herzfrequenzmessung zu finden.
Nun hat Fitbit also diese PurePulse Technologie in das dünnste Fitnessarmband verbaut und sich somit einen Wettbewerbsvorteil geschaffen. Das Fitbit Alta HR ist aufgrund der geringen Größe (15 mm Breite) bei sportlichen Aktivitäten extrem unauffällig und liefert durch den Pulssensor belastbare Kardio-Werte. Wie wir schon mehrfach in unseren Praxistests der Fitbit Geräte (Charge 2, Blaze) feststellen durften, sind sowohl der Beschleunigungssensor, als auch der Pulsmesser sehr genau.
Vorteil einer kontinuierlichen Herzfrequenzmessung ist außerdem, dass die Daten mit denen des Beschleunigungssensors kombiniert werden und detailliertere Aufschlüsse über die Aktivität des Users liefern.
Zu den Tagesaktivitäten gehört natürlich auch das Schlafverhalten. Für die Fitbit Alta HR wird ein neues Feature namens „Schlafphasen“ eingeführt, mit dem man seinen Schlaf noch genauer überwachen kann. Bisher war eine Unterteilung in Leicht- und Tiefschlafphasen möglich, nun kommt die so genannte REM-Phase noch hinzu. Als REM wird der Zeitraum bezeichnet, in dem sich ein User nach der Tiefschlafphase befindet. Es ist sozusagen eine Vorstufe der Leichtschlafphase und fördert die mentale Erholung.
Diese Werte werden dann in einer Grafik dargestellt. Nach einer längeren Messperiode wertet die Fitbit App außerdem den täglichen Schlaf aus und gibt Tipps, diesen zu verbessern. Auf Wunsch erhält der User Erinnerungen von der Fitbit Alta HR, wann die optimale Zeit zum Schlafen ist.
Weitere Funktionen der Fitbit Alta HR
Neben den oben genannten Highlights, beherrscht die Fitbit Alta HR u.a. folgende weitere Funktionen:
- SmartTrack: Der Fitnesstracker erkennt Workouts automatisch und zeichnet diese auf
- TouchDisplay: Die Fitbit Alta HR ist mit einem Touchscreen ausgestattet – durch Tippen kann man durch verschiedene Infos wie Uhrzeit, Schritte, Benachrichtigungen etc. springen
- Bewegungs-Reminder: Auf Wunsch erinnert die Fitbit Alta HR daran, wenn man sich zu wenig bewegt
- Akkulaufzeit: Trotz des extrem schlanken Designs und der kontinuierlichen Pulsmessung hält die Fitbit Alta HR ca. 7 Tage ohne Aufladen durch
Zwei Faktoren trüben die Vorfreude
Das Fitbit Alta HR ist durchaus ein ambitionierter Fitnesstracker, doch er hat auch zwei Nachteile, die vielen Usern sicher nicht gefallen werden. Zum einen werden keine Smartphone-Benachrichtigungen von Drittanbieter-Apps wie WhatsApp, Outlook oder Facebook auf der Alta HR angezeigt. Lediglich SMS, Anrufe und Kalendererinnerungen werden auf das Armband übertragen und laufen dann durch das Display. Dieses Problem ist kein Neues und wird schon eine ganze Weile, auch von uns, kritisiert – siehe Praxistests der Fitbit Blaze und Charge 2.
Darüber hinaus waren wir guter Dinge, dass alle kommenden Fitnessarmbänder von Fitbit, wie das Fitbit Flex 2, wasserdicht sind. In diesem Bereich werden wir allerdings mit dem Fitbit Alta HR komplett enttäuscht. Laut Herstellerangaben ist das Armband nicht wasserdicht, nicht einmal IPX-zertifiziert. Das bedeutet, dass ihr es auf jeden Fall nicht unter die Dusche mitnehmen und auch bei Spritzwasser und Schweiß aufpassen solltet.
Preis und Verfügbarkeit der Fitbit Alta HR
Das Fitbit Alta HR ist ab sofort zur Vorbestellung freigegeben.
Mit 149 Euro für die Farbvarianten schwarz, blaugrau, Fuchsia und Koralle und 169 Euro in den Special Editions in Gunmetal Black sowie zartem pink mit 22 Karat roségoldenem Body ist das Fitbit Alta HR nicht gerade günstig. Zum Vergleich: Für 20 Euro mehr bekommt man z.B. schon die exzellente Hybrid Smartwatch Withings / Nokia Steel HR, die ebenfalls einen Pulsmesser hat. Die Fitbit Charge 2, das nächstbessere Modell, kostet sogar in bestimmten Farbausführungen weniger (139 Euro) als das Fitbit Alta HR und bekommt im Laufe des Jahres ein Software-Update, in dem das erweiterte Schlaftracking enthalten sein wird. Daher ist die Preispolitik für das Fitbit Alta HR für uns nicht ganz nachvollziehbar, wir hätten es eher in einer Range zwischen 119 und 129 Euro gesehen.