Auf der Baselworld 2017 wurde die Fossil Q Explorist vorgestellt. Die android wear 2.0 Smartwatch richtet sich an Männer und ist technisch auf der Höhe der Zeit. Wir haben alle Infos und eine Ersteinschätzung.
Der erste Tag der Baselworld 2017 hatte noch nicht einmal richtig begonnen, da drehte sich alles um das Thema Smartwatches. Die Fossil Group, deren Hauptquartier nur einige hundert Meter von den Messehallen entfernt liegt, hatte zum Pressefrühstück geladen und dort neben den beiden neuen Michael Kors Smartwatches Grayson und Sofie auch eigene, vollwertige Smartwatches präsentiert.
Fossil verfolgt seit der Q Marhsal / Q Wander die Strategie, jeweils eine Herren- und eine Damen-Variante seiner Smartwatches parallel auf den Markt zu bringen. So auch geschehen beim Lineup für den Herbst 2017. Wir beschäftigen uns als erstes mit der Fossil Q Explorist, die sich an die Männerwelt richtet, in drei verschiedenen Designs auf den Markt kommt und endlich den erhofften technischen Sprung gemacht hat.
Darüber hinaus findet ihr alle Infos und eine Ersteinschätzung zur Damen-Variante Fossil Q Venture in diesem Artikel.
Fossil Q Explorist: Kritik ernst genommen
Zugegeben, als im Herbst 2016 der Vorgänger Fossil Q Marshal auf den Markt kam, waren wir etwas enttäuscht von dem Gerät. Technisch war die Smartwatch einfach nicht auf der Höhe der Zeit. Das Display löste nicht gut auf, das Betriebssystem ruckelte oder hing sich auf und die Smartwatch besaß immer noch den störenden Flat Tire. Das Design der Fossil Q Marshal war hingegen gelungen und sprach den Fashion-Käufer an. Hier gab es nichts auszusetzen.
Anhand des neuen Modells, der Fossil Q Explorist, zeigt sich schnell, wie wichtig es ist, Kritik der User und Fachwelt ernst zu nehmen. Denn genau das ist bei der Fossil Q Explorist geschehen. Viele Mängel wurden bei der neusten Smartwatch aus dem Hause Fossil beseitigt.
Eine der wichtigsten Neuerungen ist das AMOLED-Display. Es hat nicht nur den Vorteil, deutlich klarer und brillanter im Vergleich zum Vorgänger zu sein, auch der Flat Tire wurde durch die neue Display-Technik ad acta gelegt. Vorteil bei AMOLED-Displays ist, dass die dort verwendete Flüssigkeit Informationen über die Umgebungshelligkeit an das System weitergeben kann. So ist kein separater Helligkeitssensor mehr nötig.
Unter der Haube treibt ein Qualcomm Snapdragon Wear 2100 mit 512 MB RAM und 4 GB Flash-Speicher die Fossil Q Explorist an. Leider konnten wir im Fossil HQ noch keinen Blick auf eine funktionierende android wear 2.0 Installation auf einer Fossil Q Explorist werfen, daher können wir noch nicht beurteilen, ob das Betriebssystem durch den neuen SoC schneller und flüssiger läuft.
Vom Vorgängermodell wurde der Beschleunigungssensor sowie das Gyroskop übernommen. Beide Sensoren sorgen für die Aufzeichnung von Schritten, Distanz, Kalorien sowie Schlaf. Ein verbauter Lautsprecher sowie Mikrofon ermöglichen das Abspielen von Musik oder Führen von Telefonaten direkt über die Smartwatch (gekoppeltes Smartphone vorausgesetzt) und dienen dem mit android wear 2.0 mitgelieferten Google Assistant.
Herzfrequenzmesser und GPS: Fehlanzeige
Fossil verzichtet auch bei der Fossil Q Explorist weiterhin auf einen Pulssensor und auf das GPS-Modul. Unsere Rückfrage vor Ort ergab folgende Antwort: Als Hersteller von Fashion Smartwatches richte man sich an eine Zielgruppe, der Basisfunktionen im Activity-Bereich reichen. Man wolle nicht mit Sportuhren konkurrieren, die ohnehin sehr ausgereifte Sensoren verbauen, mit denen man ggf. nicht mithalten könne.
Eine verständliche Aussage, zumindest was Pulsmesser und GPS-Modul betrifft. Weniger verständlich für uns ist, warum kein NFC-Modul verbaut wurde. Gerade für die Fashion-Zielgruppe, die gern und viel shoppt, wäre NFC in Zukunft eine Erleichterung gewesen. Auch wenn kontaktloses Zahlen in Deutschland noch stiefmütterlich behandelt wird, sobald Google und Apple Pay hierzulande freigeschalten werden, gibt es kein Zurück mehr. Die meisten Smartwatch Hersteller wappnen sich daher schon für Zeiten, in denen man mit seinem Smartphone, oder eben mit seiner Smartwatch bezahlt.
Das Design der Fossil Q Explorist kann überzeugen
Ebenso positiv wie die technischen Neuerungen kam das überarbeitete Design der Fosssil Q Explorist an. Mit der Fossil Q Marshal hat man bereits gut vorgelegt und eine der alltagstauglichsten android wear Smartwatches 2016 auf den Markt gebracht, doch die Fossil Q Explorist wird die Q Marshal locker abhängen.
Das Unternehmen hat es geschafft, die Fossil Q Explorist deutlich dünner zu konzipieren. Die Smartwatch ist jetzt nur noch 11,3 mm dick. Gerade im Herren-Segement ist das eine absolute Rarität. Mit einem Durchmesser von 44 mm ist die Smartwatch etwas kleiner als die Samsung Gear S3 und die Tag Heuer Connected Modular 45, allerdings auffälliger als z.B. die Apple Watch.
Die gezackte Lünette des Vorgängermodells wurde übernommen, hinzu kommen zwei neue Hardware-Buttons auf der 2-Uhr und 4-Uhr Position. Während unseres Hands-Ons wurde uns gesagt, dass alle Hardware-Buttons der Fossil Q Explorist individuell belegbar sind, nicht wie beim Vorgänger nur der Drücker auf der 2-Uhr Position.
In Sachen Akkulaufzeit hat sich leider bei der Fossil Q Explorist nichts getan. Noch immer hält die Smartwatch 24 Stunden, danach muss sie an das mitgelieferte Wireless Charging Dock.
Android wear 2.0 bietet die Möglichkeit, die Fossil Q Explorist mit veränderbaren Watchfaces weiter zu personalisieren. Wie bei allen Fossil Smartwatches werden exklusive Watchfaces direkt vorinstalliert.
Die Fossil Q Explorist ist in drei Farbvarianten verfügbar: Silber mit silbernem Edelstahl-Gliederarmband, Grau mit grauem Gliederarmband und Metal-Blau mit silberner Lünette und dunkelbraunem Lederarmband.
Preis und Verfügbarkeit der Fossil Q Explorist
Die Fossil Q Explorist wird im Herbst 2017 in den Handel kommen. Der Verkaufspreis liegt dann zwischen 250 und 280 Euro (abhängig von den ausgewählten Materialien). Die Armbänder der Fossil Q Explorist können gegen handelsübliche Bänder getauscht werden.
Die Fossil Q Exporist richtet sich mit ihrem 44 mm Case hauptsächlich an Männer. Parallel kommt die kleinere Fossil Q Venture auf den Markt. Alle Infos sowie eine Ersteinschätzung zur Damen Smartwatch findet ihr hier.