In unserem ausführlichen Fossil Q Marshal Test nehmen wir die neuste intelligente android wear Smartwatch des Fashion-Unternehmens unter die Lupe.
Seit geraumer Zeit sind Technikfirmen wie Samsung, LG oder Lenovo (Motorola) nicht mehr alleine auf dem umkämpften Smartwatch-Markt. Der Fossil-Konzern drängt mittlerweile massiv darauf, ein ordentliches Stück des Kuchens abzubekommen. 100 Wearables will das Fashion-Unternehmen im Jahr 2016 unter der Marke „Fossil“ sowie unter den zahlreichen Lizenzmarken wie Michael Kors, kate spade, Misfit oder Skagen veröffentlichen und damit Smartwatches, smarte Analoguhren und Fitness-Tracker im Mode-Alltag integrieren.
Als Smartwatch-Enthusiast muss man diese mutige Strategie einfach bewundern. Fossil macht kein Hehl daraus und hält Wearables für den nächsten wichtigen Innovationsschritt im Konzern, wie uns Antonio Nigro, Brand Manager Fossil für Europa, auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin bereits im Interview mitteilte. Seine Worte: „Ab einem gewissen Punkt werden alle unsere Uhren smart sein“. So klingt Entschlossenheit.
Bereits zum letztjährigen Weihnachtsgeschäft hat Fossil mit der Q Founder seine erste vollwertige android wear Smartwatch eingeführt. In unserem damaligen Test konnten wir allerdings noch ein paar Kinderkrankheiten identifizieren und waren mit dem grobschlächtigen Design nicht ganz glücklich.
Nun, passend zur Christmas-Season 2016, ist also mit der Fossil Q Marshal ein Nachfolger auf den Markt gekommen. In unserem Fossil Q Marshal Test haben wir daher die intelligente Uhr auf Herz und Nieren getestet und sagen euch, ob sich der Kauf wirklich lohnt oder ob ihr vielleicht besser zu einer anderen aktuellen Smartwatch greifen solltet oder gar auf die beiden sehnlichst erwarteten Modelle ASUS Zenwatch 3 und Samsung Gear S3 warten solltet.
Fossil Q Marshal Test: Zu schön, um wahr zu sein
Kein Spruch wäre für die Fossil Q Marshal passender als dieser. Die Smartwatch ist ganz zweifelsfrei ein echter Hingucker. Nicht nur weil sie einer konventionellen Armbanduhr im Design verdammt nahekommt, sondern auch weil die Verarbeitung und die verwendeten Materialen hochwertig sind.
Die Fossil Q Marshal ist aus gebürstetem Edelstahl und das macht sich vor allem im Gewicht bemerkbar. Mit 170 Gramm ist sie ein ordentlicher Anker am Arm, was hier allerdings nicht negativ gemeint ist. Eine Schweizer Luxusuhr muss auch etwas wiegen, damit sie glaubhaft am Handgelenk prangen kann. Zudem hat Fossil mit vier Design-Varianten der Q Marshal eine perfekte Auswahl für jeden Geschmack. Darüber hinaus gibt es auch mit der Fossil Q Wander das Pendant für die Frau (technisch identisch).
Doch der Fossil Q Marshal Test offenbart eben auch, dass aus der Schönen schnell ein Biest wird. Schaut man nämlich unter die Haube, ist der Anblick eher ernüchternd. Das Display der Fossil Q Marshal löst mit zu wenig Bildpunkten (DPI) auf und ist aus flachen Winkeln schwer zu lesen.
Trotz des verbauten Snapdragon Wear 2100 SoC bekleckert sich die Fossil Q Marshal in Sachen Performance nicht mit Ruhm. Vielmehr ist man schnell von Systemabstützen und der langsamen Reaktionsgeschwindigkeit der Menüs genervt. Dazu kommt die magere Akkulaufzeit von nur maximal 24 Stunden.
Biestig ist auch der Umfang der verbauten Sensoren. Es fehlt ein Umgebungslichtsensor trotz Flat Tire, ein Pulsmesser und ein GPS-Modul. So kann man auch mit einer besonders hübschen Hülle nicht bei Smartwatch-Fans punkten.
Ein kompletter Reinfall ist die Smartwatch natürlich nicht, wie unser Fossil Q Marshal Test belegt. Die intelligente Uhr ist vor allem etwas für Menschen, die sich nicht anmerken lassen möchten, eine Smartwatch zu tragen und auf Fitness-Funktionen verzichten können. Dafür muss die Käuferschicht aber auch bereit sein, 299 Euro für die Fossil Q Marshal auszugeben.