Nachdem die Fitbit Blaze Fitness-Smartwatch im ersten Monat mehr als eine Million mal verkauft wurde, äußert sich der Fitbit CEO und greift die Apple Watch an.
James Park, seines Zeichens CEO vom weltweit größten Hersteller für Fitness Devices Fitbit hat schon einige Stationen in seiner Laufbahn hinter sich. Der Harvard-Abbrecher und ehemalige Morgan Stanley Analyst hat 2007 Fitbit gegründet, das 2015 an die Börse ging und eines der größten Technologie-IPOs des Jahres war.
Mit der Ankündigung und Veröffentlichung der beiden Fitness-Devices Fitbit Blaze und Fitbit Alta kann Park nun einen weiteren Erfolg verbuchen. Die Fitness-Smartwatch Fitbit Blaze hat sich im ersten Monat mehr als eine Million mal verkauft. Das Fitness-Armband Alta hat die Millionenmarke bereits nach drei Wochen geknackt.
Grund genug für den Fitbit CEO, in das Scheinwerferlicht der Medien zu treten. Gegenüber dem britischen Telegraph hat er nun ein Interview gegeben, in dem er unter anderem respektvoll gegen den Hauptkonkurrenten im Smartwatch Markt, die Apple Watch, schießt.
„I think it’s a great product and Apple’s a great company, but it’s a product that probably does too much“, sagt Park. Zu der Erkenntnis, dass die Apple Watch zu viele Funktionen beinhaltet, die einige User verwirren oder vom Kauf abhalten könnte, kommt er durch eine selbst beauftragte Studie zum Smartwatch Markt.
„Really our research has shown that people who search for an interest in the Apple Watch do not overlap with people who search for and are interested in Fitbit. I think the biggest problem with the category today is they do so many things and it hasn’t been really clearly communicated to people why they should need one of these devices“, schließt Park daraus.
Klar interpretiert er die Ergebnisse der Studie so, um die mangelhafte Smartwatch-Funktionalität der Fitbit Blaze zu rechtfertigen. Denn das Device ist in erster Linie ein Fitness-Tracker mit einem Display, das auch die Uhrzeit und generell Benachrichtigungen anzeigen kann, aber durchaus ein Stück entfernt von einer vollwertigen Smartwatch.
Welche Gründe wirklich für den Erfolg der Fitbit Blaze im Vergleich zur Apple Watch sprechen
Objektiv betrachtet, liegen die Gründe für den Erfolg der Fitbit Blaze und des Fitness-Trackers Fitbit Alta auf der Hand. Mit 229 Euro liegt die Fitbit Blaze deutlich unter dem Preis der Apple Watch Sport, obwohl diese bereits auf 350 Euro reduziert wurde. User, die also hauptsächlich Fitness-Funktionen an einer Smartwatch nutzen möchten, greifen intuitiv auf das günstigere Modell zurück, das zugleich vom Marktführer der Fitness Wearables stammt und sowohl in der Verarbeitung als auch softwareseitig ausgereift ist.
Park hat also damit recht, dass die Zielgruppe der Apple Watch sich von der Zielgruppe der Fitbit Blaze unterscheidet. Aber nicht zwangsläufig, weil die Apple Watch zu viel kann. Eher, weil es eine Frage des Budgets und des generellen Interessen-Fokus ist.
Wer eine vollwertige Smartwatch sucht, wird sicher nicht als erstes auf die Fitbit Blaze stoßen und letztlich bei Apple, Samsung, LG oder Pebble landen.
Ähnlich wie bei Apple hat auch Fitbit eine treue Stammkundschaft und die Fitbit Blaze ist die erste Fitness-Smartwatch des Unternehmens, die mit einem hochauflösenden Display versehen wurde und darüber hinaus auch näher an das Design einer konventionellen Armbanduhr herankommt.
Im Interview mit dem Telegraph betont James Park als einer der Technologie-Leader, dass die Smartwatch an sich in Zukunft eine weitaus größere Rolle spielen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie mit dem Internet der Dinge (Autos, Smart Home etc.) verknüpft wird.
In unserem großen Meinungsartikel „Internet der Dinge: Eine Wutrede auf den Abgesang der Smartwatch“ haben wir ebenfalls zur Zukunft der Smartwatch eindeutig Stellung bezogen.