Mit der Smartwatch bei Prüfungen bescheißen – geht das?

Mit der Smartwatch bei Prüfungen bescheißen - geht das?

Die Kyoto Universität hat bekannt gegeben, dass Smartwatches bei Prüfungen nicht getragen werden dürfen. Aber kann man damit wirklich betrügen?

Aus Japan erreichen uns Meldungen, dass mehrere Universitäten, unter anderem die sehr renommierte Kyoto Universität das Tragen von Smartwatches bei Prüfungen verboten hat. Die Universität begründet das damit, dass man Chancengleichheit und Fairness garantieren will, was durch eine Smartwatch kompromittiert werden könnte.

Gegenüber dem Wall Street Journal hat ein Sprecher der Universität folgendes verlauten lassen:

„The university said the proliferation of smartwatches has made it difficult to determine whether someone is using a watch to communicate with a friend or calculate figures.“

Weltweit ziehen nun weitere Universitäten nach. Die UNSW (Australien) hat eine Meldung auf ihrer Homepage veröffentlicht, dass die Prüfungsrichtlinien geändert werden:

„Due to advances in watch technologies the UNSW exams rules have been updated: No wrist or handheld watches are to be worn or placed on your desk during exams.“

Mit der Smartwatch bei Prüfungen bescheißen – geht das?

Es ist durchaus nachvollziehbar, dass Smartwatches aus Universitätsprüfungen entfernt werden. Es bieten sich mehrere Möglichkeiten, mit einer Smartwatch bei einer Prüfung zu betrügen:

  • Eingespeicherte Notizen können abgerufen werden

Studenten könnten vorab Notizen anfertigen, die wichtige, prüfungsrelevante Informationen enthalten. Per Synchronisationsfunktion werden sie auf die Smartwatch übertragen und können jederzeit abgerufen werden. Das wäre dann quasi ein digitaler Spickzettel.

  • Hilfreiche Apps können auf der Smartwatch installiert werden

Bei android wear Smartwatches ist z.B. standardmäßig ein Rechner vorinstalliert. Das könnte bei wissenschaftlichen oder Wirtschafts-Prüfungen von Nutzen sein. Darüber hinaus lassen sich weiter Apps wie z.B. ein Wörterbuch für Fremdsprachen-Prüfungen installieren. Im App-Store findet sich da einiges, damit Studenten kreativ werden.

  • Nachrichten können während der Prüfung empfangen werden

Selbst wenn Studenten das Smartphone im Prüfungsraum abgeben müssen, reicht in der Regel die Bluetooth Reichweite der Smartwatch aus, dass die Uhr connected bleibt. Das bedeutet, Nachrichten die auf dem Smartphone ankommen, werden auf die Smartwatch weitergeleitet und können während der Prüfung gelesen werden. So können Außenstehende oder Studenten, die früher mit der Prüfung fertig sind, anderen Teilnehmern Lösungen schicken.

Mit der Smartwatch bei Prüfungen bescheißen - geht das?

 

  • Smartwatches mit Mobilfunk-Modul sind besonders gut zum Bescheißen geeignet

2016 werden einige neue Smartwatch-Modelle mit eigenem Mobilfunk-Modul erscheinen. Damit wird die Verbindung zum Smartphone auch obsolet. Informationen können nun direkt auf der Smartwatch abgerufen werden. Selbst Anrufe werden während der Prüfung möglich.

  • 2016 kommt die Smartwatch-Tastatur

Programmierer arbeiten bereits an der Umsetzung einer komfortablen Tastatur für Smartwatches. Ein Beispiel dafür ist das TouchOne Keyboard. Sobald diese Tastaturen umgesetzt sind und auf Smartwatches laufen, steht der Kommunikation mit anderen Prüfungsteilnehmern oder Außenstehenden nichts mehr im Wege. Nachrichten können empfangen und gesendet werden, vor allem wenn es sich um eine Smartwatch mit eigenem Mobilfunk-Modul handelt.

TouchOne Keyboard revolutioniert Schreiben auf Smartwatch

 

Das sind definitiv einige gute Gründe, Smartwatches aus den Uni-Prüfungen zu entfernen. Sicher wird es eine Weile dauern, bis alle Universitäten entsprechende Verbote aufstellen und sich mit dem doch recht „neumodischen“ Thema Smartwatch auseinandersetzen.

Aus eigener Erfahrung können wir allen Studenten nur einen Tipp geben: Vorbereiten statt Bescheißen.

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