Mit der Polar M200 erscheint eine erschwingliche Sport-Smartwatch mit Funktionen der Oberklasse. Wir haben alle Infos zur neusten Polar Sportuhr und nehmen eine Ersteinschätzung vor.
Wer sich mit qualitativ hochwertigen und auf ambitionierte Hobbysportler ausgelegte Sportuhren beschäftigt, stößt irgendwann auf den finnischen Hersteller Polar. Das Unternehmen hat auch in Deutschland einen hohen Stellenwert und findet sich in fast allen Sport-Läden wieder. Polar gehört zu den absoluten Pionieren im Bereich der Sportuhren und ist auf Augenhöhe mit Garmin und Suunto, die den (Lauf-)Takt im Bereich der Sportuhren angeben.
Erst kürzlich hat Polar für einiges Aufsehen gesorgt. Mit der Polar M600 hat das Unternehmen eine Multisport-Uhr auf den Markt gebracht, die sowohl mit dem Polar-eigenen Betriebssystem läuft, als auch parallel mit Android wear ausgestattet ist. So genießt der User die Vorteile der ausgeklügelten Sport-Software und kann die verbauten Sensoren optimal nutzen und muss dabei nicht auf Benachrichtigungsfunktionen, OK Google Sprachbefehle und Android wear Watchfaces verzichten. Wir haben euch die Polar M600 bereits ausführlich in diesem Artikel vorgestellt.
Für die Polar M200 gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: Die günstige Fitness-Smartwatch kann in Sachen Sensorik und Software fast mit dem Spitzenmodell M600 mithalten, auf Android wear hat man bei der M200 allerdings verzichtet. Dafür kostet die wasserdichte, mit GPS-Modul und Pulsmesser ausgestattete Polar M200 lediglich 149 Euro und eignet sich als Einsteiger-Modell exzellent. Wir haben nachfolgend alle Informationen zur Polar M200 zusammengestellt und nehmen eine Ersteinschätzung der Sport-Smartwatch vor.
Polar M200: Beeindruckendes Technik-Niveau
Die Polar M200 ist mit erstaunlich viel Premium-Technik ausgestattet. Da wäre zum einen das integrierte GPS-Modul. Wer die Polar M200 beispielsweise zum Laufen nutzt, kann so das Smartphone zuhause lassen. Die Sportuhr ruft GPS-Koordinaten ab, speichert diese und überträgt sie nach dem Run an die Polar Flow App. Diese stellt die gelaufene Strecke dann auf einer Kartenoberfläche dar.
Dazu kommt die Wasserdichte der Sportuhr. Leider gibt Polar nicht exakt an, bis wieviel Meter die M200 wasserdicht ist, doch verspricht der Hersteller, dass man mit der Uhr auf jeden Fall schwimmen kann. Ein entsprechender Trainingsmodus für Schwimmer ist natürlich integriert.
Noch nicht allzu lange setzt Polar außerdem auf einen Herzfrequenzmesser am Handgelenk. Bei früheren Modellen konnte man einen Pulsgurt als Sonderzubehör erwerben und diesen mit der Smartwatch koppeln. Mit der Polar M200 ist eine unterbrechungsfreie Messung des Pulses während der sportlichen Aktivität direkt am Handgelenk möglich.
Über die in der Polar M200 verbauten Bewegungssensoren lassen sich außerdem folgende Werte messen:
- Schrittzahl
- Kalorien
- Zurückgelegte Strecke
- Zeit
- Maximale, durchschnittliche und minimale Herzfrequenz
- Höhenunterschiede
- Geschwindigkeit
- Bei einigen Trainingsmodi: Runden
Darüber hinaus kann die Polar M200 auch nachts zur Aufzeichnung des Schlafverhaltens genutzt werden.
Ein großer Benefit der Polar Smartwatches ist außerdem das sehr durchdachte „Running Program“. Es funktioniert wie ein Laufcoach. Ihr gebt eure Ziele vor (z.B. Distanz, Zeitsteigerung, Geschwindigkeit, Kalorien etc.) und das Programm entwirft automatisch einen passenden Trainingsplan für euch. Die mit der Polar M200 während eines Laufes gewonnenen Daten werden an die Polar Flow App übertragen und ihr seht, wie sich euer Laufverhalten entwickelt.
Um genaue Aufzeichnungsergebnisse zu liefern, können über 100 verschiedene Sport-Programme/Trainingsmodi an der Polar M200 eingestellt werden. Damit ist Polar in diesem Bereich alleiniger Spitzenreiter.
Die Sportuhr ist mit einem 2,6 cm großen Monochrom-Display (kein Touch) ausgestattet. Auf dem Bildschirm werden die wichtigsten Informationen wie Puls, Strecke, Zeit, Kalorien etc. angezeigt. Auch Smartphone-Benachrichtigungen werden auf der Polar M200 angezeigt – wenn auch eher rudimentär. Damit der User die Benachrichtigung bemerkt, hat Polar der M200 einen Vibrationsmotor spendiert.
Unter dem Gehäuse steckt ein 180 mAh großer Lithium Polymer Akku, der nach ca. 6 Tagen geladen werden muss, vorausgesetzt das Activity-Tracking ist immer aktiviert und man treibt täglich eine Stunde Sport mit aktiviertem GPS-Modul.
Als Gimmick hat Polar der M200 auch eine Art Competition-Funktion verpasst. Damit kann man sich z.B. mit Marathon-Weltrekordhaltern messen oder den Cooper-Test absolvieren.
Design und Verarbeitung der Polar M200
Mit einer Display-Diagonale von 26 mm und einer fest beschrifteten Lünette, die noch einmal 4 bis 5 Millimeter dick ist, gehört die Polar M200 zu den eher dezenteren Laufuhren. Mit 40 Gramm ist die smarte Sportuhr darüber hinaus ein Leichtgewicht.
Insgesamt sind 5 verschiedene Farbvarianten erhältlich: Schwarz, Rot, Weiß, Türkis und Gelb. Die Armbänder sind austauschbar, hierzu wird das Gehäuse einfach aus dem Armband gelöst. Das Display der Polar M200 ist in ein Silikongehäuse eingefasst, das nahtlos in das Uhrenarmband übergeht. Zwar zeigt die Polar M200 die Uhrzeit an, von einem designten Watchface kann man hingegen nicht sprechen. Da es sich aber um eine Sport-Smartwatch handelt, ist das durchaus akzeptabel.
Die Tatsache, dass die Smartwatch wasserdicht und zum Schwimmen geeignet ist suggeriert, dass die Verarbeitung entsprechend hochwertig ist. Die Uhr wird über zwei Hardwareknöpfe, die sich auf der 3-Uhr- und 9-Uhr-Position befinden, gesteuert.
Konnektivität der Polar M200
Die Polar M200 ist sowohl mit Android Smartphones (ab Android 4.3) als auch mit iPhones (ab iOS 9) kompatibel. Darüber hinaus ist Polar neben Fitbit einer der wenigen Hersteller, die auch eine Desktop-App für PC (Windows) und Mac (OSX) anbieten. Die Smartwatch wird einfach per USB connected und die Daten werden in der Software aktualisiert. Außerdem gibt es eine Polar Flow Web App, mit der die Daten ebenfalls synchronisiert werden. Ihr habt so immer Zugriff auf euren Trainingsstand, auch wenn ihr an einem anderen Rechner sitzt, auf dem die Polar Software nicht installiert ist.
Auch mit Drittanbieter-Apps kooperiert die Polar M200. Dazu gehören unter anderem Strava, MyFitnessPal und TrainingPeaks. Aber auch Runkeeper und runtastic werden unterstützt.
Per Bluetooth können auch Zusatzgeräte von Polar an die Smartwatch gekoppelt werden. Wer eine noch genauere Herzfrequenzmessung möchte, kann sich z.B. den Polar Pulsgurt holen. Darüber hinaus bietet Polar auch eine intelligente Personenwaage an, deren Daten dann ebenfalls in die Polar Flow App einfließen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Polar M200 stimmt
Mit einem Einführungspreis von 149 Euro liegt die Polar M200 tatsächlich im unteren Preissegement, vergleicht man die Technik mit anderen Sportuhren wie der Garmin Forerunner oder der Suunto Spartan.
Die Kombination aus GPS-Modul, Herzfrequenzmesser und Wasserdichte macht die Polar M200 durchaus zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für die etablierten Sportuhren, aber auch für User, die nicht so viel Wert auf ein hochauflösendes Display legen und ihre Smartwatch hauptsächlich für den Sport nutzen möchten. Hier werfen wir z.B. einen Blick hinüber zu Samsung Gear Fit 2 Usern.
Zur Verarbeitungsqualität der Polar M200 können wir abschließend noch nichts sagen. Wir haben die Smartwatch noch nicht selbst in den Händen gehabt und halten uns daher mit einer Beurteilung dieses Aspekts zurück.
In den USA, Kanada und Australien ist die Polar M200 bereits erhältlich. In Deutschland ist ein Marktstart für Anfang 2017 geplant. Am besten ihr schaut immer mal wieder auf dem Polar Shop vorbei. Selbstverständlich informieren wir euch auch, sobald die Uhr auf dem Markt ist und nehmen einen ausführlichen Praxistest vor.