Mit SkinTrack und Doppio wurden kürzlich von amerikanischen Tech-Erfindern zwei interessante Zukunftstechnologien für die Smartwatch vorgestellt.
Spätestens seit dem Release der Apple Watch diskutiert die Fachgemeinde teils hitzig über Sinn und Potential der Smartwatch. Während Skeptiker immer wieder verlauten lassen, dass der durchschlagende Erfolg der Smartwatch ausbleiben wird, gibt es Tech-Entwickler, die den bisherigen Entwicklungsstand nur als Anfang einer Revolution der Internet der Dinge betrachten.
Wir haben dazu ebenfalls im Artikel „Internet der Dinge: Wutrede auf den Abgesang der Smartwatch“ klar Stellung bezogen und freuen uns daher immer wieder über die Innovationsfreude von Mobile-Entwicklern.
So auch im Falle von SkinTrack und Doppio. Studenten der Carnegie Mellon University haben mit SkinTrack eine Technik entwickelt, die es erlaubt, auf der Haut Touchbewegungen zu tätigen, die dann auf dem Smartwatch Display ausgeführt werden. Dazu muss sich der User einen Ring über den Finger ziehen, den er für die Touchgeste auf der Haut nutzen möchte und die Smartwatch ist mit einem speziellen Armband ausgestattet. Über elektrostatische Spannung wird dann die Bewegung getrackt und an die Smartwatch übertragen.
Dabei kann unterschieden werden, ob der User die Haut wirklich berührt oder nur den Finger über eine bestimmte Stelle der Haut hält. Sie Sensoren funktionieren auf einer X- und Y-Achse, sodass auch komplette Touch-Gesten realisierbar sind.
Im knapp 4-minütigen Beispiel-Video der Universität wird eindrucksvoll präsentiert, was mit dieser Technologie alles möglich ist. Unter anderem können Kontakte, Musikplaylists und Menüs gescrollt werden. Aber auch Angry Birds kann man über die Hautsteuerung spielen. Besonders beeindruckend ist, dass man Apps auf der Haut ablegen kann. Dazu schiebt man die App einfach aus dem Smartwatch-Bildschirm hinaus und positioniert sie auf einer beliebigen Stelle auf dem Arm. Die Stelle muss man sich natürlich merken. Wenn man dann darauf klickt, öffnet sich die App wie von Zauberhand.
Hier das Beweis-Video:
Die SkinTrack Technologie soll erstmals auf der Messe CHI 2016 am 10 Mai 2016 vorgestellt werden. Wir sind gespannt, ob die Universität dann auch schon Testgeräte im Gepäck hat, mit denen man die SkinTrack Technologie auf der eigenen Haut ausprobieren kann. Auf den ersten Blick sieht SkinTrack auf jeden Fall vielversprechend aus und könnte eine Zukunftstechnologie für die Smartwatch werden.
Doppio: Zwei Bildschirme sind besser als einer?
Drei Studenten der Universität of Calgary haben sich ebenfalls etwas Neues zum Thema Smartwatch einfallen lassen. Genau wie bei SkinTrack geht es darum, das Manko den kleinen Smartwatch Touchscreens auszumerzen. Die Lösung für die Studenten lautet: Einfach ein weiteres Display anbauen!
Doppio ist aber kein bloßer zweiter Bildschirm für die Smartwatch, vielmehr verändert sich durch Hinzufügen des Second Screens auch das gesamte Bedienkonzept. Die Smartwatch erkennt nämlich, an welcher Stelle der Bildschirm angedockt wird und welche Bewegungen man mit dem Display vornimmt (z.B. Neigen). Darauf ist die Software ausgerichtet, sodass bestimmte Apps geöffnet werden, wenn man links oder rechts andockt. Das Display kann auch erweitert oder der Inhalt getauscht werden, wenn der zweite Bildschirm angeschlossen wird.
Das alles funktioniert natürlich wireless und auch hier gibt es ein Beispielvideo der Entwickler:
Wie man unschwer erkennen kann, handelt es sich bei Doppio ebenso wie bei SkinTrack um Prototypen, die für den Massenmarkt noch in eine ansprechende Hülle gepackt und entsprechend verkleinert werden müssen. Dennoch finden wir beide Ideen interessant und sind natürlich gespannt, ob und wann man diese Zukunftstechnologien für die Smartwatch auf dem Markt sehen wird.