Laut einer aktuellen Studie übertreffen Smartwatch Verkäufe erstmals die Verkäufe von Schweizer Uhrenherstellern. Darauf hat auch die Apple Watch Einfluss.
Das Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics hat eine Studie veröffentlicht, nach der im letzten Quartal 2015 die Smartwatch-Verkäufe erstmals größer waren als die kombinierten Verkäufe aller Schweizer Uhrenhersteller. 8,1 Millionen Smartwatches wurden in Q4 2015 verkauft, bei den Schweizer Uhren waren es nur 7,9 Millionen Exemplare.
Dass diese Trendwende kommen würde, war nur eine Frage der Zeit. Gerade das Weihnachtsgeschäft hat sich für die Smartwatch Branche wohl eindeutig ausgezahlt. Für die guten Zahlen ist neben der Samsung Gear S2 auch die Apple Watch verantwortlich, die ein beliebtes Präsent unter dem Weihnachtsbaum 2015 war.
Die Schweizer Uhrenbranche schaut hingegen in die Röhre. Um 5 Prozent sind die Verkäufe im Vergleich zum gleichen Quartal 2014 gesunken, während Smartwatch Verkäufe um unglaubliche 316 Prozent gestiegen sind.
Das dürfte so langsam auch den letzten Kritiker verstummen lassen, der immer noch behauptet, im Produkt „Smartwatch“ läge kein Wachstumspotential. Die meisten Schweizer Uhrenkonzerne gehören wohl auch dazu. Zumindest fahren sie schon seit Jahren einen konservativen Kurs und wollten den Trend „Smartwatch“ aussitzen – so erklärt sich zumindest Neil Mawston, Direktor des Marktforschungsinstituts, den Rückgang der Verkaufszahlen.
Im Grunde gibt es derzeit nur ein Schweizer Uhrenhersteller, der sich mutig auf das Smartwatch Terrain gewagt hat: Tag Heuer. Der Mut wurde belohnt. Mit mehr als 100.000 abgesetzten Einheiten der Tag Heuer Connected im 4. Quartal 2015 und einer ungebrochenen Nachfrage ist der mutige Schritt zumindest einem Hersteller gelungen. Ersten Gerüchten zufolge werden weitere Schweizer Uhrenhersteller wie Tissot, Breitling und Co. bald nachziehen.
Eine Zusammenfassung der Studie findet ihr auf der Strategy Analytics Website. Dort könnt ihr auch den Bericht bestellen.